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Wenn Tote nicht tot sein dürfen – Plädoyer für eine wahrhaftige Sprache

Mit der Sprache fängt es an. Wie sprechen wir über den Tod? Unsicherheit und die Angst, ein diffuses Pietätsempfinden zu verletzen, verleiten oft zu Floskeln und Umschreibungen. Aber Menschen entschlafen nicht. Sie sterben. Wenn wir Tod und Sterben tabuisieren und aus der Sprache verbannen, lassen wir auch der Trauer keinen Raum. Die Trauernden bleiben allein. Der Schmerz kehrt sich nach Innen. Was ohnehin schon hart und schwer ist, wird noch härter und schwerer. Es gilt, die Dinge beim Namen zu nennen, die eigene Scheu zu überwinden und eine unbefangene Sprache zu wagen. Eine Sprache, in der bei allem Schmerz eine tröstliche Leichtigkeit mitschwingt. Und immer wieder auch ein Lächeln.

Über die Tabuisierung des Todes und ihre Folgen spricht die Trauerrednerin Stefanie Viereck, über den achtsamen Sprachgebrauch im täglichen Umgang mit An- und Zugehörigen die Bestatterin Bettina Strang. Im Anschluss freuen sich beide auf das Gespräch mit Ihnen.

Stefanie Viereck hat sich seit Jahrzehnten mit Sprache befasst. Sie hat zunächst als Wirtschaftsjournalistin gearbeitet, sich später der Belletristik zugewandt, lektoriert, übersetzt und schließlich eigene Geschichten erzählt. Vor ein paar Jahren, als mehrere ihr nahe Menschen starben, ist ihr bewusst geworden, wie sehr gemeinsames Erinnern hilft, die Trauer zu besänftigen. Das Sprechen über die Toten. Das Erzählen ihrer Geschichte. Bei Annette Rosenfeld hat sie eine einjährige Ausbildung für Trauerredner*innen absolviert und seither den Erinnerungen vieler Trauernden beim Abschied Wort und Stimme gegeben.

Bettina Strang, 1971 in Bonn geboren, lebt seit 2010 in Hamburg. Sie ist Bestatterin im Trostwerk in Eimsbüttel, schreibt freiberuflich Texte und Reden und ist regelmäßig Gast auf unterschiedlichen Lese- und Theaterbühnen. Schon als Kind liebte sie Spaziergänge auf Friedhöfen. Gedanken über das Sterben, den Tod und die Lebendigkeit begleiten sie, seit sie denken kann. Aus persönlichen und beruflichen Erfahrungen weiß sie, wie gut das klar Ausgesprochene tut, während uns vage Andeutungen meist hilflos machen und allein lassen. Ganz besonders beim Abschied nehmen.

Termin:                                19. Februar 2025, 18 bis 20 Uhr

Ort:                                       Hamburger Hospiz im Helenenstift, Helenenstraße 12, Altona

Eintritt:                                Kostenfrei, wir freuen uns über Ihre Spende

Anmeldung:                      veranstaltungen@hamburger-hospiz.de und Tel. 040- 389075-205